Gelten Menschenrechte universal? Olympe de Gauges, Charles Taylor, Islamische Menschenrechtserklärung
Die amerikanischen und französischen Menschenrechtserklärungen des 18. Jahrhunderts waren ein Werk der Männer: Frauen und Sklaven waren ausgeschlossen. Dagegen setzte 1791 die französische Frauenrechtlerin Olympe de Gauges ihre Frauenrechtserklärung. 1804 befreiten sich die Sklaven auf Haiti von französischer Herrschaft und erklärten sich, auf die universellen Menschenrechte bezugnehmend, als eigenständiger Staat. Doch damit war das Problem des Geltungsradius nicht vom Tisch. Die 1948 von den Vereinten Nationen verabschiedete Menschenrechtserklärung steht heute unter dem Verdacht, ein spezifisch westlicher Kulturexport zu sein. Andere Zivilisationen wie die islamische setzten ihre eigene Erklärung auf, die sich ausdrücklich die Geltung der Scharia beruft. Der kanadische Philosoph Charles Taylor schließlich versucht einen vermittelnden Vorschlag.