Geboren wurde ich 1953 in Berlin. Die Kindheit und Jugend verlebte ich in Norddeutschland. Nach dem Abitur zog es mich – wohl einer romantischen Hermann-Hesse-Laune folgend – in eine süddeutsche Universitätsstadt. In Heidelberg studierte ich Philosophie, Germanistik und Geschichte.
Nach dem Studium trieb mich mein Welthunger aus der Enge meiner Bücherstube nach Südostasien und Mittelamerika, anschließend absolvierte ich mein Referendariat am Gymnasium und kehrte dann an die Universität zurück, wo ich mit einer Arbeit über Hegel und Celan promovierte.
Aus dem akademischen Tiefschlaf weckte mich dann eine Stellenausschreibung für ein DAAD-Lektorat für deutsche Sprache und Kultur an der University of Delhi. Von 1988 – 1993 lehrte und lebte ich nun Indien. Hier stürzte ich mich jeden Morgen mit meinem Jeep in das Verkehrsgewühl und kämpfte mich quer durch die Stadt zur Faculty of Arts, wo ich Literatur, Sprachwissenschaft und Philosophie unterrichtete. Sehr schnell lernte ich, dass in der dortigen akademischen Welt andere Interessen den Ton angeben. Wir diskutierten damals leidenschaftlich postmoderne Theorien, die wir als einen postkolonialen Diskurs lasen. Etwas wehmütig erinnere ich mich jener Zeit. Und dankbar bin ich meinen indischen Kollegen, Freunden und Bekannten für die vielen Anregungen. Sie haben mich etwas sehen lassen, sie haben mich beschenkt, sie haben mich bereichert.
Als ich dann 1993 nach Deutschland zurückkehrte, suchte ich zweieinhalb Jahre mit Lehraufträgen und Forschungsprojekten an den Universitäten Heidelberg und Bayreuth Fuß zu fassen. Schließlich besann ich mich auf einen alten Plan, der kontinuierlich herangereift war und gründete 1997 mein eigenes Institut. Endlich war ich frei und wirklich unabhängig, – damals wie heute noch ein berauschendes Gefühl. Der Anfang allerdings war äußerst schwierig und frustrierend, die ersten drei Jahre gehören zu den dunkelsten meiner Biographie. Der Erfolg stellte sich nach und nach ein mit der Idee des philosophischen Cafés. Das erste entstand 1997 in Stuttgart, dem dann schnell weitere folgten.
Aus den philosophischen Cafés sind dann einige Jahre später die philosophischen Reisen entstanden. Und damit habe ich das Produkt entworfen, das ich mit meiner Person voll und ganz ausfüllen kann. Denn ich bin selber sehr gern unterwegs. Mit dem freien Philosophieren an wunderschönen Plätzen habe ich mir meinen Lebenstraum verwirklicht. Das Philosophische Forum ist heute eine kreative Spielwiese, auf der ich Ideen entwickle und realisiere. Aus einer Leidenschaft einen Beruf machen – kann es etwas Schöneres geben?
Ein herzlicher Dank geht an alle die, die meine Kurse und Seminare besuchen. Ohne Ihr andauerndes Interesse wäre das Philosophische Forum nicht möglich geworden. Ihre Beiträge sind von großem Wert für mich, denn sie regen mich zu immer neuen Themen an. Dass ich selten genug in der Lage war und bin, persönlich auf Ihre Briefe und Mails zu antworten, sehen Sie mir bitte nach…